Die Kirchen von St. Peter am Kammersberg: Filialkirche St. Bartholomäus in Althofen
St. Bartholomäus ist eine der ältesten Pfarrkirchen im Katschtal. Sie erhielt die Auszeichnung „Steirisches Wahrzeichen 2008“.
Kirche bereits um das Jahr 1000
Etwa fünf Kilometer südöstlich von St. Peter liegt im Katschtal der kleine Ort Althofen. Hier erhebt sich inmitten eines ummauerten Kirchhofes das dem hl. Apostel Bartholomäus geweihte Gotteshaus. Bereits um 1000 dürfte hier eine Kirche bestanden haben, die möglicherweise die erste Pfarrkirche des Katschtales gewesen ist.
Baugeschichte
Die Kirche ist ein romanischer Saalkirchenbau über einem verzogenen Rechteckgrundriss. Im 14. Jahrhundert wurden die Langhausfenster im Stil der Gotik vergrößert, Rundfenster neu eingefügt und der Bau durch einen eingezogenen Chor mit Kreuzrippengewölbe erweitert.
Tonnengewölbe und Turmbau
Um 1666 wurde die flache Holzdecke des Langhauses durch ein Tonnengewölbe ersetzt, in das Stichkappen einschneiden. Gleichzeitig erfuhr auch der im Westen angefügte, annähernd quadratische fünfgeschoßige Turm mit rundbogigen Schallfenstern und Zeltdach einige Veränderungen.
Entdeckung wertvoller Apostelkreuze bei der Renovierung
Im Jahr 2007 wurde die Kirche innen und außen nach den Richtlinien des Bundesdenkmalamtes generalsaniert. Dabei wurden wertvolle alte Apostelkreuze aus verschiedenen Epochen freigelegt.
Auszeichnung für die Renovierung
Bei der Außenfassade wurde auf die Beibehaltung bzw. Wiederherstellung der historischen Architekturgliederung besonderer Wert gelegt. Für diese gelungene Renovierung erhielt die Filialkirche zum hl. Bartholomäus am 7. November 2008 die Auszeichnung „Steirisches Wahrzeichen 2008“.
Einrichtung
Der Hochaltar
Im Chor erhebt sich der freistehende, frühbarocke Hochaltar, der an der Rückseite die Aufschrift trägt: „In festo St. Bartholomei An: 1669 ist dieß Erwirdig Gottshauß widerumb auf ein Meß besungen worden von dem hochgeehrten H. Philipp Jacob ... Pfarrer zu Muhrau.“ Das Altarbild zeigt das Martyrium des hl. Bartholomäus, dem gerade die Haut vom Leibe gezogen wird. Umgeben wird er an den Seiten und auf dem Gebälk von den übrigen elf Aposteln, die zum Teil mit ihren Attributen erscheinen. Über dem Altarbild ist das Wappen des Althofener Patronatsherren Viktor Jakob von Prandegg angebracht.
Spätgotische Figuren
Die aus St. Lorenzen stammenden spätgotischen Figuren der hll. Petrus (Schlüssel), Laurentius (Rost) und Bartholomäus (Messer) aus der Zeit um 1500 sind an der linken Chorwand angebracht.
Seitenaltäre und Kanzel
Die beiden um 1700 entstandenen Seitenaltäre sind den hll. Philipp Neri (links) und Johannes Nepomuk (rechts) gewidmet. Die Errichtung der frühbarocken Kanzel erfolgte nachweislich 1663/64.
Die Orgel
Auf der Empore befindet sich ein von Christian Weiterreiter in Graz angefertigtes Orgelpositiv, das mit geschnitzten, ungefassten Rocailleornamenten versehen ist. Die jetzige, am 1. Juni 2009 eingeweihte Orgeltruhe wurde von der Fa. Christoph Allgäuer (Würflach/NÖ) erbaut. Technische Angaben: Register: Holzgedackt 8‘ (Ahorn, feinjährige Bergkiefer); Flöte 4‘ (Birne, feinjährige Bergkiefer); Principal 2‘ (Zinn 85%); Tonumfang: C - d‘‘‘; geteilte Schleifen für alle drei Register.