Die Kirchen von St. Peter am Kammersberg: Historischer Überblick
Der Ort am Kammersberg wurde schon in römischen Zeiten besiedelt, eine Kirche hingegen ist dort seit dem 11. Jahrhundert bezeugt – seit 1245 als „s. Petrus“, was dazu führte, dass die Ortschaft den gleichen Namen erhielt.
Die Kirche wurde schrittweise ausgebaut, so erhielt sie nach 1400 einen gotischen Turm. Seit 1600 gab es im Wesentlichen keine baulichen Veränderungen mehr.
Lage der Kirche – Römersteine als Zeugen der frühen Besiedlung
In erhöhter Lage am westlichen Ende des gleichnamigen Ortes liegt die Pfarrkirche von St. Peter am Kammersberg. Die Kirche und der südlich davon erbaute Karner werden von einer großteils erhaltenen Mauer umgeben. Zwei eingemauerte Römersteine an der Kirchensüdwand – einer mit Weinreben, der andere mit einem stehenden Mann, der eine Schrifttafel und ein Garbenbündel hält – sind Zeugen einer frühen Besiedelung an diesem Durchzugsweg.
Die Gründung der Pfarrkirche – der romanische Bau
Am 10. Mai 1007 schenkte König Heinrich II. das Gebiet Katsch, in dem sich auch das heutige St. Peter befand, Bischof Egilbert von Freising, seinem ehemaligen Kanzler. Vor 1072 kam es zur Gründung einer freisingischen Eigenkirche. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts entstand daraus wohl die erste Pfarrkirche, die in der Folge 1245 „s. Petrus“ und 1257 „ecclesia beati Petri“ genannt wird.
Errichtung des Langchors im 13. Jahrhundert
Bereits 1258 übertrug sich der Kirchenname in einer Urkunde auch auf die Ortschaft: „s. Peter iuxta Welz“. Der Langchor der Kirche, der sich bis jetzt in seinen wesentlichen Zügen erhalten hat, wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet. Für 1280 ist die Konsekration dieses neuen Kirchenbaus durch Friedrich, Bischof von Freising, bezeugt.
Bauliche Veränderungen in der Gotik - Kapellen- und Turmbau um 1400
Weitere Ausbauten folgten im 14. Jahrhundert; man fügte eine Kapelle südlich des Chores hinzu. Um 1400 wurden die Empore des nördlichen Schiffes und der Chor eingewölbt sowie das Westportal und der Turm begonnen. Kriegerische Auseinandersetzungen hemmten den weiteren Bauverlauf.
Türkeneinfälle – Um- und Neubauten
Als die Türkeneinfälle einsetzten, mussten auch die Gotteshäuser befestigt werden und der Turm erhielt seine Schießscharten. Die Wehranlage um Kirche und Karner wurde weiter ausgebaut. Während des Ungarnkrieges besetzte 1489 Jakob von Stubenberg die Kirche, musste sie allerdings wieder dem Bischof von Freising rückerstatten. Am Ende des 15. Jahrhunderts scheint die Kirche eher in ruinösem Zustand gewesen zu sein, sodass ein Neubau des südlichen Kirchenschiffes notwendig wurde. 1494 konnte die Südkapelle neu geweiht werden; der Umbau des Langhauses machte aus der Emporenbasilika eine Hallenkirche, die 1526 fertig gestellt war.
Von der Reformationszeit bis heute
Während der Reformationszeit war der Prädikant Abraham Muhr von 1598 bis 1600 als evangelischer Pastor in St. Peter tätig und wurde dann wieder von einem katholischen Priester abgelöst.
Kaum mehr Bautätigkeiten
Seit dem 16. Jahrhundert ist die Kirche weitestgehend von Bautätigkeiten unberührt. Lediglich Marktbrände führten öfters zu Reparaturarbeiten. 1835 brannte es im Kirchturm, dessen Dach danach das heutige Aussehen erhielt.
Renovierungen im 20. Jahrhundert
1956 und 1992 erfolgten zwei völlige Innenrestaurierungen, wobei bei letzterer der Volksaltar errichtet wurde. Einer Außenrenovierung 1958 folgte im Jahr 1998 eine Generalsanierung des Außenbaues mit neuer Färbelung inklusive Wiederherstellung der gemalten Maßwerkfriese am Turm.











